Laubzeit

Wer die Welt in Ordnung bringen will, fängt bei sich Zuhause an.

"Ich sitze in freier Natur, am See. Die Weißen möchten, dass ich wie sie arbeite, wie sie viel Geld verdiene, wie sie ein Auto kaufe und wie sie in freier Natur an einem See Urlaub mache und angle. Dabei sitze ich schon in freier Natur, am See..." (Kanadischer Indianer)

"The Fall" nennen die Kanadier die Laubfall-Saison und beim Lesen dieses Zitats stellt man sich ein idyllisches Sein am See vor, vielleicht mit Blick in die bunten Blätter des Indian Summers? Leider wird diese Idylle bei uns jedes Jahr pünktlich zum Herbst massiv gestört. Der Grund: Laubbläser, die unsinnigste und störenste Erfindung aller Zeiten. Mit zum Teil bis zu 115 Dezibel zerstören die gut gemeinten Geräte auch den letzten Laubhügel und Unterschlupf für Tiere.

Dabei gibt es eine ganz einfache und wunderbare Methode, sich das Laub zunutze zu machen. Dieses Jahr habe ich versucht, unseren Hausmeister davon zu überzeugen. Leider hat er sich auf das Experiment nicht eingelassen.

Man nehme einen Rasenmäher ohne Auffangkorb und fahre bei abnehmendem Mond einfach mehrmals über das trockene Laub und lässt es dann liegen. Dann kann man förmlich zuschauen, wie der Mulch in der Erde verschwindet und die Blätter sich in schönste Erde verwandeln.

Ich weiß, ich schreibe jedes Jahr davon. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass irgendwann auch bei uns in Deutschland diese unsäglichen Laubbläser verboten werden. Die Steiermark in Österreich ist uns da einen Schritt voraus, dort sind sie bereits seit einigen Jahren verboten. Wir könnten ja zumindest in Bayern schon mal damit anfangen!